Schweiz
Schweiz
Kirgistan
Kirgistan
China
China

Tagebuch

Der heutige Tag beginnt relativ locker. Wir stehen erst um 0745 Uhr auf. Nach einem sehr einfachen Frühstück fahren wir um 0900 Uhr zum sonntäglichen Viehmarkt ausserhalb von Kashgar. Hier wechseln Unmengen an Schafen, Ziegen, Kühen und Pferden ihren Besitzer. Vorort werden Tiere auch geschlachtet und anschliessend verspiesen. Danach geht die Fahrt zur Begräbnisstätte der duftenden Konkubine des Kaisers. Auch hier sind die Eindrücke enorm. Nach dem üppigen Mittagessen in einem Uigurenrestaurant fahren wir in die Stadt Kashgar, die wir dann zu Fuss erkunden. Wir laufen durch die Handwerkerstrasse wo, trotz Sonntag der hier aber keine grosse Bedeutung hat, emsig gearbeitet wird. Praktisch alle Berufsgattungen liegen nebeneinander: Schlosser, Schreiner, Maler und Zahnarzt, wobei sich die Gerätschaften zumindest vom Alter her nicht gross unterscheiden. Besonders bei Letzterem begreift man, dass so viele Uiguren praktisch das ganze Mundwerk voll Gold haben.

Tiefen Eindruck gewinnen wir in der Altstadt die aus Lehmhäusern besteht.  Ein Teil davon, so der Wille der Regierung, soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Der andere Teil soll abgerissen werden. Man hat von den vergangenen Erdbeben in China gelernt und will, dass keine Leute mehr zu Schaden kommen. Der Wohnbevölkerung bietet man dafür neuen Wohnraum in neuen Wohnsiedlungen an.

Ich bin heute an einem Punkt angekommen, wo ich ab den vielen Eindrücken und Erlebnissen bald nicht mehr weiss, in welcher Reihenfolge was genau geschehen ist. Die Reise ist einfach überwältigend.

Das Nachtessen nehmen wir in einem Chinesenrestaurant ein. Wir tafeln in einer grossen Runde. Um an die Speisen zu gelangen wird die in der Mitte gelegene Glasplatte im Kreis herum gedreht. Bis die Lieblingsspeise wieder bei mir vorbeikommt, dauert es eine Weile und die Gefahr besteht, dass der Teller dann leer ist.